Klarstellendes über die Bedeutung des Wortes Risikofaktor

 

Etwas, das mit dem Wort Risikofaktor bezeichnet wird, wird für gewöhnlich für etwas gehalten, dessen Vorhandensein bzw. Wirksamsein die Gefahr des Eintretens eines negativen Ereignisses auf ursächliche Weise wahrscheinlicher mache. Beispiel: Wenn man ein Hühnerei in die Brusttasche seines Sakkos steckt, dann ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass man mit einer Eierspeise im Sakko zu Hause ankommt, als wenn man das Ei in einem dieser für den Transport von Eiern vorgesehenen Kartons nach Hause bringt.

In der Medizin dagegen ist eine weiter gefasste Vorstellung (Definition) für den Begriff Risikofaktor gültig: Da gelten auch Dinge als Risikofaktor, die bei Ereignissen (Krankheiten) zuweilen bloß zugegen sind. Eine solche Sache braucht, damit sie als Risikofaktor gelten kann, von keiner Krankheit begünstigenden bzw. verursachenden Eigenschaft zu sein. Dieses Diagramm zeigt, wie das gemeint ist: Störche und Geburten  

Diese in der Medizin gültige Definition für Risikofaktor (der Wikipedia entnommen) ist die Ursache für eine verhängnisvolle Verwirrung. Auf dieser Verwirrung beruht die Vorstellung, dass die Beseitigung von etwas, das hinsichtlich einer Krankheit NICHT von verursachender bzw. begünstigender Eigenschaft ist, dennoch eine zielführende Abhilfe sei, obwohl diese Sache nur die Eigenschaft besitzt, dass sie mit der Krankheit häufig gemeinsam zu beobachten ist (wie etwa die Gegenwart der Feuerwehr bei Bränden). Gemäß dieser Logik wäre bei dem Ziel, das Bevölkerungswachstum zu stoppen, die Bejagung von Störchen die richtige Abhilfe.

 

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