Interessenschützer

 

Bekanntlich kümmert sich der Verein für Konsumenteninformation (VKI) darum, dass den Konsumenten möglichst keine materiellen oder gesundheitlichen Nachteile durch gefährliche, minderwertige oder überteuerte Güter und Dienstleistungen erwachsen.

Zuweilen gewährleisten diese VKI-Aktivitäten nicht den Schutz der Konsumenten, sondern den Schutz der Krankheitswirtschaft. Zu diesem Ergebnis gelangt man bei der Lektüre des Online-Artikels der Zeitschrift Konsument über die orthomolekulare Medizin: Orthomolekulare Medizin ­– Behandeln mit Vitamin C.

Die orthomolekulare Medizin versucht dem Umstand Rechnung zu tragen, dass eine Menge Krankheiten auf einer ungenügenden Versorgung des Organismus mit Mikronährstoffen beruhen. Jedermann wird nachzuvollziehen imstande sein, dass Abhilfen, die darin bestehen, im Mangel befindliche Mikronährstoffe auf dem Wege der Nahrungsergänzung dem Organismus zuzuführen, insofern vernünftig ist, als hierbei Krankheiten ursächlich angegangen werden[1] — im Unterschied zur Schulmedizin, von der in vielen Fällen keine Ursachen beseitigt werden, sondern bloß Symptome bei Inkaufnahme unangenehmer oder gar schädlicher Nebenwirkungen ausgeschaltet bzw. gemildert werden. Die einzigen Krankheiten, bei welchen in der Schulmedizin Heilung herbeigeführt wird, sind Krankheiten, gegen die Antibiotika einsetzbar sind. Es ist daher nicht überraschend, dass aus den genannten Gründen immer mehr Menschen den Methoden der Schulmedizin kritisch gegenüberstehen und alternative Abhilfen ins Auge fassen, wie eben die orthomolekulare Medizin.

Die Notwendigkeit, eine orthomolekulare Medizin[2] zu haben, ist dem Umstand geschuldet, weil von der Schulmedizin die Anwendung des Wissens über die Gesundheitswirkungen der Mikronährstoffe nur halbherzig erfolgt oder überhaupt vernachlässigt wird. Der Grund dafür: Die Gesundheitswirkungen der Mikronährstoffe sind nicht Gegenstand des auf Ärztekongressen vermittelten Wissens Æ Die Medizin unter der Fuchtel der Pharmawirtschaft. Während Pharmavertreter den Kenntnisstand der Ärzte über die Produkte ihrer Brötchengeber auf dem Laufenden halten, gibt es nichts Vergleichbares bei den Mikronährstoffen. Die Seite Wenn der Arzt zur Nahrungsergänzung rät zeigt, dass in Deutschland für Ärzte hinsichtlich der Empfehlung von Mikronährstoffen überaus restriktive Regelungen gelten. In Österreich dagegen dürfte es nicht so streng sein.

Während die in der Schulmedizin gültigen Lehrinhalte vom VKI hinsichtlich ihrer wissenschaftlichen Schlüssigkeit nicht überprüft werden und es den VKI auch nicht stört, dass sich die Schulmedizin im Grunde gar nicht mit Heilung befasst (das zeigt der markierte Textteil auf der Seite Die wirklich guten Medikamente …) und zuweilen gar nur mit Pseudobehandlung[3], hatte sich der VKI also für bemüßigt gesehen, die orthomolekulare Medizin einer Untersuchung zu unterziehen. Das geschah in der Weise, als diese Bewertung offensichtlich unter Heranziehung der in der Schulmedizin gebräuchlichen Regeln, Lehrmeinungen und Standards vorgenommen wurde, die vom VKI hinsichtlich ihrer wissenschaftlichen Schlüssigkeit nicht überprüft wurden.

Die negative Bewertung der orthomolekularen Medizin durch den VKI kommt insbesondere durch die Feststellung zustande, wonach bei einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung keine Ergänzung der Nahrung mit Mikronährstoffen erforderlich sei. Dieses Dogma befindet sich allerdings in Widerspruch zu der auf der Seite Häufige Fragen zu Nahrungsergänzungsmitteln befindlichen Aussage, wonach 70% aller Krankheiten heute infolge Vitamin- und Spurenelementmangels als ernährungsbedingt eingestuft würden. Ein Satz in diesem Abschnitt einer Seite bestätigt das. Dem Inhalt der Seite Kein guter Rat von Dr. Rath ist wiederum der Inhalt der Seite Herz-Kreislauf-Erkrankungen natürlich vorbeugen – ohne Medikamente! gegenüberzustellen.

Zudem scheint die vom VKI erwähnte Ernährungsexpertin nicht zu wissen, dass durch die Anwendung von Medikamenten der Bedarf an Vitaminen steigt, insbesondere der von Vitamin C: Ursachen für Mängel bei Mikronährstoffen. Es ist ja schon grotesk: Eine Ernährungsexpertin, bei deren Wissen es sich höchstwahrscheinlich um Wissen aus zweiter Hand handelt (und die dieses Wissen sicher nicht dahingehend untersucht hat, ob in dieses nicht kriminelles Latein hineingeschwindelt wurde), maßt sich an, die Aussagen einer anderen Person als ungültig einzustufen.

Der Verein für Konsumenteninformation macht genau das, wovon auf der Seite Subtile Propaganda gegen Mikronährstoffe die Rede ist.

Bekanntlich wurde im Mittelalter Personen, die imstande waren, andere Menschen von Krankheiten zu befreien (etwa durch heilkräftige Pflanzen), mit dem Teufel im Bunde zu stehen unterstellt und zwar auf der Grundlage folgender Überlegung: Indem das Verschwinden einer Krankheit als Wunder angesehen wurde und nur Gott imstande sei, Wunder zu bewirken, ist man davon ausgegangen, dass man es in jenen Fällen, in welchen zustande gekommene Heilungen mit dem Tun von Personen in einem ursächlichen Zusammenhang standen, mit Hexerei zu tun habe. — Was es bedeutete, der Hexerei bezichtigt zu werden, ist bekannt. Man kann also durchaus sagen, dass dieser Planet mit der Feststellung »Wenn Sie die Hölle suchten und die Erde fänden, so würde sie zweifellos dafür (als Hölle) genügen« richtig beschrieben wäre.

In der Gegenwart zeigt sich dieses Phänomen in der Weise, als Personen, durch deren Angebote pharmazeutische Abhilfen in ein schiefes Licht geraten, durch Schwarze Propaganda (Dirty-Campaigning) und Verklagen bei Gericht in die Knie zu zwingen versucht werden. Dies trifft natürlich voll auf den Sachverhalt zu, der Inhalt der Seite Die wirkliche Ursache der Arteriosklerose ist. Die Seite Über das Zurückhalten von Nachrichten durch die Medien ergänzt diesen Sachverhalt.

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Mir sind zwei Anbieter von Mikronährstoffprodukten bekannt, deren Produkte von einigen Ärzten verordnet werden. Hier besteht jedoch folgender Unterschied zum herkömmlichen Modell: Während beim herkömmlichen Modell der Patient in regelmäßigen Abständen beim Arzt um ein Rezept für seine Medikamente vorstellig werden muss, ist das bei der orthomolekularen Medizin nicht erforderlich. Sobald der Patient weiß, was er braucht (das weiß er durch die erste Verordnung), muss er, wenn die Produkte zu Ende gehen, nicht mehr zum Arzt für ein Folgerezept. (Würde dem Mangel an Ärzten Rechnung tragen …) Zurück zur verlassenen Textstelle

 



[1] Während in der Tierhaltung die Notwendigkeit der Anreicherung des Futters mit Mikronährstoffen unstrittig ist, wird die Nahrungsergänzung beim Menschen als entbehrlich angesehen. Der Grund, warum in der Tierhaltung ohne Nahrungsergänzung nicht auszukommen ist, liegt darin, weil diese bei Verzicht auf Nahrungsergänzung leicht ein finanzielles Desaster zu werden droht: Krankenversicherung für Tiere?

[2] In der Wikipedia ist unter Orthomolekulare Medizin zu erfahren, dass ihre Wirksamkeit wissenschaftlich nicht nachgewiesen sei. Das ist insofern bedeutungslos, weil in der Wikipedia bei jeder anderen Lehre als der "klinisch reinen" Schulmedizin immer dieser Hinweis, nämlich dass die Wirksamkeit der Methoden der betreffenden Lehre wissenschaftlich nicht nachgewiesen ist, zu finden ist. Warum das so ist, ist unter Spezielle Interessen nutzen soziale Medien zu erfahren.

[3] Als eine typische Pseudobehandlung kann die Cholesterinwertkontrolle mithilfe von Medikamenten gesehen werden. Warum, geht aus Ein hoher Cholesterinwert ist keine Ursache … hervor.